Die ursprünglich dunklen, verschachtelten Räume wurden durch gezielte Eingriffe geöffnet, die Raumproportionen neu definiert und das Licht als zentrales Gestaltungselement eingesetzt. Großzügige Wandöffnungen, vergrößerte Fenster und eine klare Lichtführung schufen ein luftiges, modernes Raumgefühl – ohne den klassischen Charakter des Hauses zu verlieren.
Klassik trifft Klarheit – innenarchitektonische Neuinterpretation einer Stadtvilla in München
In zentraler, dennoch ruhiger Lage mitten im Grünen entstand ein Rückzugsort mit Seltenheitswert: Eine Stadtvilla in München mit großzügigem Garten und eigenem Pool, eingebettet in städtisches Leben und doch von einer fast ländlichen Gelassenheit umgeben. In diesem besonderen Kontext durften wir ein Haus mit familiärer Geschichte vollständig neu interpretieren.




Besonderes Augenmerk lag auf der Verbindung von Tradition und zeitgenössischem Design. Im ehemaligen blauen Salon entstand ein repräsentativer Gesellschaftsraum, dessen maßgefertigte Bar aus Naturstein zum gestalterischen Mittelpunkt wurde. Der sogenannte Gatsby-Raum spielt mit Art-déco-Anklängen, dunklem Samt, metallischen Akzenten und gezielter Lichtsetzung – ein Raum voller Präsenz und Geschichte.




Das über alle Etagen gezogene Stiegenhaus wurde als gestalterisches Bindeglied inszeniert: Ein fein gearbeitetes Metallgeländer mit Eichenhandlauf greift die Tonalität des Parketts auf und schafft fließende Übergänge zwischen den Geschossen. Die vertikale Achse des Hauses wirkt durch gezielte Lichtführung skulptural, fast schwebend. Auch im Wohn- und Essbereich setzt sich der gestalterische Dialog fort: warme, ruhige Farbwelten treffen auf edle Materialien, etwa in der Kaminverkleidung aus brüniertem Messing, die als dezentes, aber kraftvolles Zentrum wirkt.



Die angrenzende Küche überzeugt mit klarer Formensprache und einer hochwertigen Materialkombination. Die Kücheninsel aus Naturstein besticht durch präzise ausgefräste Fronten, die dem Ensemble eine subtile Tiefe verleihen. Als überraschendes Highlight offenbart sich hinter einer Pocket-Door eine in Azurblau gehaltene Innenküche – ein bewusst gesetzter Kontrast zu den ansonsten zurückhaltenden Tönen des Erdgeschosses. Je nach Stimmung oder Anlass kann dieser farbliche Akzent sichtbar gemacht oder dezent verborgen werden – eine Lösung, die Wandelbarkeit mit gestalterischer Raffinesse verbindet.




Im Masterbad wurde die komplexe Raumgeometrie durch eine innovative Aufteilung gegliedert. Ein scheinbar schwebendes Podest trennt Funktionsbereiche, ohne den Raumfluss zu unterbrechen – Licht, Material und Form greifen hier ineinander. Maßgeschneiderte Lösungen prägen das gesamte Projekt: vom Fitnessraum mit drehbaren, beleuchteten Paneelen bis zur Garderobe mit Chesterfield-Polsterung in grünem Samt, stoffbespannten Fronten und bronzierten Lisenen.








Auch der Weinkeller wurde als Highlight gestaltet – ausgestattet mit einem modernen Kühlsystem, einer Rückwand aus Eiche und flexibel inszenierbaren Präsentationsflächen, verbindet er hochwertige Technik mit einer stimmungsvollen Atmosphäre.

Das Lichtkonzept, subtil und präzise zugleich, spielt mit direkter und indirekter Beleuchtung, inszeniert Kunstwerke punktuell und lässt Stuckelemente, Wandverkleidungen und Raumhöhen harmonisch wirken.





So entstand ein Ort, der Erinnerungen bewahrt und neue schafft – in einer gestalterischen Sprache, die zwischen Geschichte und Gegenwart vermittelt.